Wenn das Erbe zum Streit führt – wie Mediation helfen kann

Erbengemeinschaften sind selten harmonisch

Wer denkt, dass Erben eine rein familiäre Angelegenheit sei, liegt leider oft falsch. Sobald mehrere Personen gemeinsam erben – etwa nach dem Tod eines Elternteils oder Großelternteils – entsteht kraft Gesetzes eine Erbengemeinschaft. Diese ist auf Auseinandersetzung angelegt, also auf die Auflösung durch Verteilung des Nachlasses. Doch genau diese Auseinandersetzung ist im deutschen Erbrecht erstaunlich schlecht geregelt. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass sich die Erben schon einig werden. Die Realität sieht jedoch häufig anders aus.

Teure Konflikte und jahrelange Verfahren

In meiner anwaltlichen Praxis sehe ich regelmäßig, wie tief solche Erbstreitigkeiten gehen können. Es wird erbittert um jeden Euro gestritten – sei es um Immobilien, Bankguthaben, Möbel oder Erinnerungsstücke. Emotionen kochen hoch, alte Familienkonflikte brechen auf, und die gerichtlichen Verfahren ziehen sich häufig über Jahre hinweg. Die Folge: enormer finanzieller und psychischer Stress für alle Beteiligten. Gleichzeitig entstehen hohe Anwalts- und Gerichtskosten, die den Nachlass empfindlich schmälern.

Mediation – ein konstruktiver Ausweg

Eine echte Alternative bietet die Mediation. Dabei handelt es sich um ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren, in dem ein neutraler Mediator – oft mit juristischer Zusatzqualifikation – zwischen den Beteiligten vermittelt. Ziel ist es, eine einvernehmliche und für alle akzeptable Lösung zu finden. Der Vorteil: Alle Seiten behalten die Kontrolle über das Ergebnis und müssen sich nicht einem Gerichtsurteil unterwerfen. Gerade bei sensiblen Themen wie der Verteilung von Immobilien oder persönlichen Gegenständen ist dies oft der bessere Weg.

Vorteile der Mediation im Überblick

Mediation ist nicht nur schneller, sondern meist auch deutlich günstiger als ein gerichtlicher Streit. Die Kosten richten sich nach dem zeitlichen Aufwand und liegen in der Regel bei etwa 200 € pro Stunde. Erfahrungsgemäß lassen sich umfassende Lösungen in 5–10 Stunden erarbeiten – also für etwa 1.000 – 2.000 €. Zum Vergleich: Ein einziges Verfahren vor dem Nachlassgericht kann schnell das Doppelte kosten, von weiteren Verfahren, Gutachten oder Berufungen ganz zu schweigen.

Hinzu kommt: Eine durch Mediation gefundene Lösung wird in der Regel von allen Beteiligten besser akzeptiert – weil sie selbst daran mitgewirkt haben. Und das wirkt sich positiv auf die familiäre Situation aus, die sonst oft dauerhaft beschädigt wird.

Fazit: Reden statt klagen spart Nerven und Geld

Die Erbauseinandersetzung ist in vielen Fällen eine emotionale Belastungsprobe. Doch sie muss nicht im Gerichtssaal enden. Mit der richtigen Unterstützung – und dem Willen zur Lösung – lassen sich auch tiefgreifende Konflikte bewältigen. Ich unterstütze Sie gerne bei der Entscheidung, ob Mediation in Ihrem Fall ein gangbarer Weg sein kann.

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